środa, 29 czerwca 2011

zeichen und wunder oder sehen und gesehen werden

der mensch sieht ja bekanntlich so manches. manches will er lieber nicht sehen, manches andere sieht er dafuer um so lieber. gerne schreibt er dem, was er sieht, eine bedeutung zu. das gibt seinem leben sinn.

ich zum beispiel habe eine zeitlang ueberall knie gesehen. vor allem kaputte knie. knie mit bandagen, knie mit verbaenden, knie mit orthesen. drei jahre lang entging mir kein knie, das nicht in ordnung war. das war kein wunder, ich hatte, nach kreuzband, aussenband und meniskus in einem, ein trauma - und das eben nicht nur im knie, sondern auch im kopf.

zuletzt sehe ich seltener knie. ich sehe sozusagen nur noch die ganz schlimmen, die, die wirklich nicht zu uebersehen sind. dafuer sehe ich zuletzt haeufiger tote tauben. ich sehe sie sehr regelmaessig, manchmal mehrmals die woche. manchmal ist es nur ein blutiger fluegel, manchmal ein halbverwestes federkleid, manchmal auch ein ganzer vogel, fast noch wie lebendig, nur der kopf fehlt. ich sehe sie ueberall: auf der strasse, auf dem gehweg, im park. ich kann mir nicht erklaeren, wo das herkommt. ich habe seit jahren kein gefluegel mehr gegessen. und diesmal weiss ich auch partout nicht, was das zu bedeuten hat.

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