piątek, 1 października 2010

w poszukiwaniu straconego CZASU

man koennte es anwandlungen nennen. gelegentlich hat man anwandlungen von heimweh oder sehnsucht nach intellektuellen gebrauchsguetern, die man gerne von einem land in ein anderes exportiert haette, ohne dass jedoch irgendjemand diesem wunsch nachzukommen gewillt ist. ein solches intellektuelles gebrauchsgut ist die zeit,
schon auf dem deutschen zeitschriftenmarkt sticht die zeit durch ein absolut unhandliches format und andere absonderlichkeiten hervor, unter anderem dass sie nur einmal in der woche erscheint, themen anfuehrt, ueber die sonst keiner schreibt, und teurer als ein spiegel ist. dafuer kann man allein mit den stellenanzeigen der zeit zwei tage lang den ofen anheizen.
ein solcher intellektueller gebrauchsgegenstand ist aber auf dem polnischen pressemarkt nicht vorhanden. zwar gibt es, wohlgemerkt, dort auch eine zeit, und zwar nicht nur einfach die zeit, sondern sogar die hoechste zeit, mit ausrufezeichen, ein selbsternanntes liberal-konservatives wochenblatt, das nur zuweilen durch seine titelblaetter auf sich aufmerksam macht. doch ansonsten sucht man in einer flut rot-weiss-schwarzer hochglanzumschlaege lange zeit vergebens.
doch die welt ist gross, und rettung lauert ueber all, und so faellt einem eines tages der tygodnik powszechny in die haende. der tygodnik powszechny hebt sich durch ein aussergewoehnliches, weil unhandliches format, von den uebrigen polnischen wochenzeitschriften ab, wie auch dadurch, dass er themen anfuehrt, ueber die sonst niemand schreibt. man koennte es abwegig nennen, dem polnischen wetter oder der polnischen fużon-kueche eine titelgeschichte zu widmen. aber es ist bei naeherer betrachtung ausgesprochen sympathisch. der tygodnik powszechny kommt aus gutem und traditionsreichen haus und ist weder liberal noch konservativ, aber dafuer katholisch. das mag zweifelhaft scheinen, doch dazu besteht bei bei naehrerer betrachtung kein grund. den glaubensteil, der woche fuer woche die innenseiten des heftes fuellt, kann man zur not auch ueberblaettern. und schliesslich schreibt selbst die zeit neuerdings beharrlich ueber "glauben und zweifeln".

1 komentarz:

  1. w poszukiwaniu straconego CZASU: auf der suche nach der verlorenen ZEIT.

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