środa, 30 grudnia 2009

podróż ku końcu roku

am fahrkartenschalter stand eine gruppe russen, die noch heute nach odessa wollten. was heisst hier so ungefaehr um halb acht? sechs uhr fuenfunddreissig faehrt der! blaffte die kassiererin hinter der scheibe, als ich an der reihe war. nach dem fahrplanwechsel ging der erste zug also eine stunde frueher. ich zuckte die schultern und bestellte trotzdem einen fensterplatz im abteil, da war nichts zu machen. der bus am naechsten morgen war puenktlich, ebenso die strassenbahn, es blieb zeit fuer einen kaffee. kleingeld! ich geb nicht raus! fuhr mich die bedienung an, als ich zwei zehnerscheine auf den tresen legte. auch da war nichts zu machen, ich hatte keine muenzen. aber nun war ich wach. der kaffee war viel zu heiss.
der mann, der mir gegenueber sass, musterte mich neugierig. ich packte den computer aus und fing an zu schreiben. ich solle eine groessere schrift verwenden, sagte der mann, ich wuerde mir die augen verderben. ich wies auf meine brille und erwiderte, sie seien schon verdorben. er begann sofort ein gespraech. ich antwortete etwas widerwillig, aber hoeflich. ein gewisser fremder akzent fiele ihm auf, sagte der mann. das koenne schon sein, antwortete ich, so etwas komme vor. ich lieh ihm meine zeitung, nach der er fragte, und war dankbar, als er das abteil in richtung speisewagen verliess.
der schaffner sprach bis poznań polnisch und deutsch, anschliessend nur noch polnisch. der deutsche schaffner dann ab frankfurt sprach nur noch deutsch, deutsch mit einem sehr starken einschlag, der freilich nicht auf einer regionalen herkunft, sondern aus sozialer praegung, milieu und vor allem sexueller orientierung beruhte. das fiel allen fahrgaesten auf, auch dem mann, der inzwischen aus dem speisewagen zurueckgekehrt war. warum spricht er so komisch? wandte der mann sich an mich. ich sah nicht ein, warum ich darueber besondere kenntnisse haben sollte. wo kommt er her? fragte der mann weiter. ich weiss es nicht, gab ich zur antwort. kommt er vielleicht aus sachsen? ueberlegte der mann. da fuehlte ich mich nun doch bemuessigt, zu antworten. nein, sagte ich, aus sachsen kommt er ganz sicher nicht.

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