piątek, 29 maja 2009

von einer, die auszog, das wohnheim zu verlassen und die welt zu erobern

vor drei monaten faellte ich den beschluss, die grosse freiheit habe nun endlich zu beginnen, auch und gerade in der fremde. ich verliess mein wohlbehuetetes, videoueberwachtes, durchreglementiertes wohnheim und suchte mir eine bleibe in der stadt. ich fand eine wohnung oder vielmehr ein zimmer darin in nowa praga. gefaehrlich sei es dort, hoerte ich, wenn ich meinen neuen wohnort angab, nach anbruch der dunkelheit besonders und fuer auslaender und frauen ueberhaupt, auch das fernsehen habe schon darueber berichtet. frauen schlugen die haende ueber dem kopf zusammen, maenner boten grossherzig an, mich nach hause zu begleiten. ich hoerte mir ihre erzaehlungen an und konnte ihren inhalt nicht bestaetigen. die omnibusse und strassenbahnen fuhren wie ueberall ein paar minuten zu frueh, im uebrigen aber nach fahrplan, die laeden oeffneten gemaess der beschilderung an ihren tueren, und niemand versuchte, mich um mein leben, meine unschuld, mein geld oder anderweitige besitztuemer zu erleichtern. nachts sangen die betrunkenen manchmal vor dem alkoholgeschaeft an der ecke, aber immer leise. die haustuer war stets verschlossen, die treppe wurde regelmaessig gewischt. und im treppenhaus vermehrten sich langsam die schilder:

proszę zamykać drzwi.
cisza nocna obowiązuje gd. 22.00 - 6.00.
zakaz wprowadzenia psów do windy.
zakaz palenia na klatce schodowej.

das hatte ich mir anders vorgestellt. so hatte die grosse freiheit vorher nicht ausgesehen. schliesslich fand im stockwerk unter mir offenbar ein umzug statt, oder auch nicht. im treppenhaus vermehrten sich wochenlang unterschiedliche, mehr oder weniger herrenlose gegenstaende. regale, kommoden, ein schirmstaender, schliesslich ein kinderwagen. da wurde es mir zu bunt. als ich eines montagabends nach hause kam, haengte ich auch ein schild an die wand: wysypywanie gruzu zabronione!

seitdem geht es mir wieder gut.

środa, 27 maja 2009

powodzenia z ostrowica albo skąd ona prawdziwie pochodzi

es ist mal wieder alles gar nicht wahr. wer behauptet, die zygmuntówka stamme aus warszawa, sie wohne am krakowskie przedmieście 41 oder in einer der anderen filialen der cukiernia nowa, der luegt. denn in wahrheit wohnt die zygmuntówka in ostrowiec świętokrzyski, świętokrzyskie, also in der naehe von radom, kielce, rzeszów und lublin im województwo wielkopolskie, genauer gesagt 50° 55' 0" noerdlicher laenge und 21° 24' 0" oestlicher breite, an der landstrasse 755. und das nennen sie dann warszawskie ciasto.

zum glueck weiss google es besser.

wtorek, 26 maja 2009

skandal! plagiat!

nachdem die zygmuntówka also offiziell gewaehlt und vereidigt ist, wird sie auf jede erdenkliche art und weise beworben. die werbeplakate tragen sie in die metro und an die haeuserwaende, die baecker bieten sie zum promotionspreis an, und im internet wird das rezept veroeffentlicht, auf dass die polen im ganzen land zygmuntówki backen.

aber kaum ist der erste presserummel verstummt, wird es wieder laut um das warschauer backteilchen: es gibt die ersten trittbrettfahrer. skandal! plagiat! das cafe plotka am krakowskie przedmiescie verkauft zygmuntówki, die gar keine zygmuntówki sind, sondern einfach kaesekuchen. und wo sind sie nun, die staedtischen ordnungshueter, die ueber das image der hauptstadt wachen?

poniedziałek, 25 maja 2009

zygmontówki albo ruch rewanżowy

zwei monate hat es gedauert, achtzehn meisterkonditoren haben alles gegeben, hunderttausende internauci haben den namen gewaehlt - nun ist es endlich entschieden: warszawa hat jetzt auchh ein kulinarisches wahrzeichen. der pałac kultury i nauki, die sirenen, der trakt królewski und neuerdings das offizielle warszawa-lied "kolorowe śny" von czesław niemen, das bei feierlichen anlaessen zu erklingen hat: das reicht ja noch nicht.
also wurde am tłusty czwartek 2009 ein zweimonatiger wettbewerb ausgeschrieben fuer das offizielle hauptstaedtische plunderstueck. worauf es ankamkam: wygląd, smak i innowacyjność. eine spezielle jury wurde zusammengestellt, und am ende wurde der gewinner auf einer pressekonferenz praesentiert, die einer oskar-gala in nichts nachstand. mit dem unterschied, dass die haelfte der juroren nicht zur abstimmung erschien, die andere haelfte sich verspaetete und alle versuche, die buergermeisterin und vorsitzende der jury per telefonkonferenz zuzuschalten, fehlschlugen. aber immerhin, die polnische presse im in- und ausland hat ausfuehrlich ueber das thema berichtet.
zakochaj się w warszawie - na słódko! titeln ab sofort die werbeplakate in der metro. und neben der huebschen sirene, dem wahrzeichen der stadt und patronin der staedtischen werbekampagne, gibt es nun backwerk zu bewundern. warszawa hat nun auch ihr eigenes hauptstaedtisch-kulinarisches symbol. ein wahres meisterstueck! jubelt der glueckliche gewinner. in den baeckereien beginnt eine łagodna rewolucja:
"to godny następca wuzetki - smakuje inaczej, inaczej wygląda, będzie doskonale wyglądał obok niej na półkach cukierni." heisst es zuerst aus rathauskreisen, aber wenig spaeter schon: "korona, która może wydrzeć pierwszeństwo wysłużonej wuzetce." kritische stimmen sind viel seltener zu hoeren: "jest bardzo słodka, droga i nie da się jej elegancko zjeść." oder "przecież tego się nie da ugryźć - nie mieści się w ustach."
und so wurde also gottes schoepfung um die zygmontówka bereichert: ein toertchen aus mandelteig mit honig, darauf schokoladenmousse, moosbeerencreme, schlagsahne und schließlich als kroenung baiser. das ganze erinnert entfernt und mit viel gutem willen an eine koenigskrone. daher auch der name, der an den koenig zygmunt iii waza erinnert - dessen standbild auf der saeule auf dem plac zamkowy uebrigens ebenfalls eines der wahrzeichen warszawas ist.

spaetestens hier wird der aufmerksame zeitgenosse hellhoerig. nicht genug damit, dass die diskussion um den abriss des pałac kultury i nauki immer wieder aufflammt, sobald man einem politiker vom rechten fluegel ein mikrophon unter die nase haelt. nicht genug damit, dass man angesichts der horrenden kosten, die der abriss von stalins wolkenkratzer im zuckerbaeckerstil verschlingen wuerde, dazu uebergegangen ist, ihn fuer aehnlich horrende summen mit einem und noch einem avantgardistisch-modernen wolkenkratzer zu umstellen, damit er das stadtbild wenigstens nicht mehr ganz so offensichtlich dominiert. wie jede westeuropaeische haupt- oder ueberhaupt grossstadt muss nun auch die polnische kapitale ihr bild in der welt verbessern und gestalten, auf dass die vermoegenden internationalen touristen millionenweise an die wisła pilgern. mit allen lauteren und unlauteren mitteln.
denn es ist ja nicht so, dass die polnische hauptstadt nicht laengst ihren eigenen, hauptstaedtischen kuchen haette. und dabei handelt es sich nicht um wortschoepfungen wie die berliner pfannkuchen oder die frankfurter und wiener wuerstchen oder die amerikaner. in warszawa gibt es seit den fuenfziger jahren die wuzetka: zwei lagen kakaobrauner punschteig mit sahnekrem in der mitte mit schlagsahne und galaretka obendrauf. der wuzetka begegnet man in jeder baeckerei, und sogar in den kleinstaedten in der umgebung von warszawa kann man sie antreffen. auch die w-z-trasse, von der die wuzetka ihren namen hat, ist ein symbol von warszawa. aber heutzutage moechte eben niemand mehr an derartige aufbauleistungen oder sonstigen errungenschaften des sozialismus erinnern. in berlin haben sie erst vor kurzen den palast der republik entsorgt. ganz so weit wird es hier wohl nicht kommen. aber vielleicht kann man ja aehnliches auch mit anderen mitteln erreichen. weg mit dem pkin, weg mit der wuzetka. stattdessen koenige, schloesser, klassizismus und wolkenkratzer. da sind doch eindeutig revanchisten am werk. und es werden immer mehr, in den rathaeusern, in den backstuben und im internet. also:

żegnaj, wuzetko, czarno-biały symbolu trasy w-z od lat kojarzony z warszawą. witaj, zygmuntówko, konkursowy produkcie migdałowo-żurawinowy zwieńczony bezą w kształcie królewskiej korony.

sobota, 23 maja 2009

drei-wetter-taft po polsku

leje jak cholera. in die kaufhalle vor dem pkin fluechten sich die fussgaenger vor dem regen. an den verkaufsstaenden ist das wetter gespraechsthema nummer eins. allgemein herrscht unzufriedenheit vor. aber nicht nur.
(vor dem zigarettenladen, ein verkaeufer, zwei kundinnen)
ale jesteście z cukru? takie slódkie?
no tak, jesteśmy dziewczyny, a ja mam jeszcze bialą bluskę...
no ja jestem zadowolony - mój gatunek się ciesze jeśli dziewczyny biegają po deszczu...

drei stunden spaeter. słonce świeci. auf dem weg zur metro kaufe ich konwalia.
(die verkaeuferin, waehrend sie die blumen einpackt)
wszystko mamy, najpierw deszcz, teraz słonce, wszystko, i dobre, i złe - pan bóg daje, pan bóg wezmie...

piątek, 22 maja 2009

międzynarodowe targi książek

es ist buchmesse. irgendwer hat vom pałac nauki i kultury die grosse europa-fahre wieder abgenommen und stattdessen ein kleines banner aufgehaengt mit der aufschrift: mtk - 54 th international book fair. als ich aus der metro komme, steht auf dem plac defilad eine riesige menschenmenge. das kann nicht sein, so viele menschen koennen nicht auf die buchmesse wollen. wenn das wirklich die kassenschlangen sind, dann kehre ich gleich wieder um oder gehe ins kino oder einkaufen. bei naeherem hinsehen erweist sich: es ist nur die hanfparade. auch in polen wird fuer die legalisierung von cannabis gekaempft. aus ein paar lautsprecherwagen kommt musik, eine mikrophonstimme macht die durchsage: in ungefaehr einer halben stunde gehen wir los. die menge wartet geduldig. marihuana = spokój - alkohol = szaleństwo! lese ich auf einem transparent.

irgendwo hinter den teilnehmern der hanfparade beginnen die ertraeglichen schlangen fuer eintrittskarten fuer die buchmesse. es geht gesittet zu und sogar relativ schnell. keine schlangen an der garderobe, nicht einmal die toiletten sind sonderlich ueberfuellt. auf dem weg die treppe hinauf kommen mir mit papier-, plastik- und stofftueten behaengte menschen entgegen. das sieht nach einer menge give-aways aus.
die messehallen selbst sind vollstaendig ueberfuellt. das realsozialistische gold-weiss-marmor-geschmueckte innere des pałac nauki i kultury und der sala kongresowa kommen kaum zur geltung. alles wird von den plastikweissen messestaenden ueberdeckt. die verlage sind da, nicht nur die polnischen, auch ein paar russische, slowakische, tschechische, japanische, deutsche, verschiedene zeitschriften und buchlaedenketten, auch der europa-rat hat seinen stand, schliesslich feiert er gerade geburtstag, das instytut pamięci narodowej ist vertreten, das goethe-institut ist da und natuerlich die grosse konkurrenz aus deutschland: die frankfurter und die leipziger buchmesse. meistens stehen irgendwo ein tisch und ein paar stuehle. auf allen tischen liegen broschueren, kataloge, flyer, dazu kekse, nuesse, bonbons. manchmal sitzt auch ein autor an einem dieser tische und schaut in die menge, vor sich ein paar von seinen buechern, den stift zum signieren gezueckt in der hand. vor den meisten autorentischen bilden sich keine schlangen. niemand moechte den bericht ueber die polnischen soldaten im irak oder die erzaehlungen eines nigerianischen haendlers vom jarmark europa signiert mit nach hause nehmen. ab und zu draengt sich ein mitarbeiter eines verlags oder einer zeitschrift durch die menge und drueckt allen umstehenden eine stofftasche oder eine postkarte in die hand. ein maedchen in kurzem rock und mit pfauenfedermaske vorm gesicht verteilt echte polnische erdbeeren.
nach einer stunde habe ich die belletristik-abteilung und die auslaendischen verlage hinter mir gelassen und bin in der kochbuchabteilung gelandet. eine frau haelt mir ein tablett muffins unter die nase - mit tofu, ohne milch, ohne ei! - und das passende rezeptbuch dazu. noch ganz neu, tofu und suess, das kennt fast noch keiner. und zum messepreis. ich nicke. auf dem tisch liegen neben dem kochbuch, den muffins und den servietten auch ein paar tofupackungen, fuenf oder sechs in einer weissen auflaufform. ob man die auch mitnehmen kann, frage ich die frau, die schon wieder das tablett mit den muffins unter den umstehenden herumreicht. natuerlich, bitte sehr!
als ich nach hause gehe, habe ich also neben jeder menge papier auch noch lebensmittel in der tasche. tofu als give-away auf der buchmesse. das soll die grosse konkurrenz in deutschland erst einmal ueberbieten.

czwartek, 21 maja 2009

świat w krótce albo benedykt xvi w facebooku

od dziś papież ma swój profil o nazwie pope2you w portalu społecznościowym facebook. kilka miesięcy temu oficjalna strona benedykta xvi powstała w youtube. to część watykańskiej wirtualnej rewolucji, która ma zblizyć kościoł do młodych.
(gazeta wyborcza vom 21.05.2009)

wtorek, 19 maja 2009

truskawkowy patriotyzm

die erdbeersaison ist eroeffnet! titelt der super-express. die frau neben mir im bus hat sich naemlich nicht die gazeta wyborcza gekauft. die fruechte werden immer schmackhafter und immer billiger! schwaermt der reporter weiter auf seite drei. und tatsaechlich: waehrend die blumenhaendler ihr angebot von maigloeckchen zu pfingstrosen und von tulpen und narzissen zu lilien und nelken aendern, spriessen ueberall die erdbeerverkaufsstaende wie pilze aus dem boden. als ich am plac hallera aus dem bus steige, finde ich rechts und links der haltestelle gleich drei davon. vor mir steht eine dicke, aeltere frau, beaeugt die ausgestellte ware kritisch und fragt dann die verkaeuferin: ale czy to są nasze polskie?

merke: es gibt in polen grundsaetzlich zwei arten von erdbeeren. einerseits gibt es die truskawka powszechna. und andererseits die truskawka krajowa. auch der obstverzehr ist eine patriotische handlung.

poniedziałek, 18 maja 2009

polska gramatyka, odcinek 2

po polsku nie mówi się stary pan, mówi się tylko starszy pan. (kommentar der polnisch-lehrerin nach einer uebersetzungsuebung.) merke: das polnische ist eine hoefliche sprache, und gesteigert wird dies mit dem suffix -szy.

niedziela, 17 maja 2009

noc muzeów albo okazja sie okazuje

there is only one such night each year. the gigantic queues forming outside museums and galleries, old buses packed to the gills and crowds of people on the streets as if it were not plain old warsaw but barcelona or florence buzzing with energy on each and every night of the year. museum night is en vogue.

als wir uns um sieben vor dem denkmal von mikołaj kopernik trafen, regnete es in stroemen. die menschenmassen auf den strassen waren ueberschaubar. wir betraten den naechstgelegenen pałac staszica, der die polska akademia nauk beherbergte. die atmosphaere erinnerte mich an eine schule beim elternsprechtag. es gab kaffee, tee und kuchen, handgemalte schilder, ein paar informationsstellwaende. wir blieben nicht lange.
der regen hatte inzwischen aufgehoert. wir ueberquerten die świętokrzyska und gingen die nowy świat hinunter. die strasse war fuer den verkehr gespeert, aber wir waren die einzigen, die nicht auf dem gehweg liefen.
auf der strasse vor dem muzeum narodowe standen bereits hunderte menschen. von zeit zu zeit haetten die menschen sehnsucht nach dem schlangestehen, erklaertest du mir, aber seit dem ende des kommunismus gaebe es kaum noch gelegenheit dazu. vor dem sejm waren die schlangen der wartenden fast noch laenger. hier wuerde man stunden anstehen muessen. ob man an normalen tagen nicht das parlament besichtigen und debatten anhoeren koennte, fragte ich dich. derartiges war dir nicht bekannt.
im muzeum wojska polskiego standen wir wenig spaeter vor einem polnischen panzer, der im krieg einen treffer abbekommen hatte. das musste 1939 gewesen sein. vor dem schild standen vater und sohn. niemieckie, wiesz, erklaerte der vater seinem jungen. ich ging schnell weiter. alle anderen ausgestellten panzer waren aus deutscher oder aus sowjetischer produktion.
du wolltest unbedingt mit einem der alten busse aus den sechziger jahren fahren, die die museumslinie bedienten. vor dem naturkundemuseum fanden wir tatsaechlich eine haltestelle, an der ein solcher bus stand. aber er hatte sich den reifen plattgefahren oder den motor ueberhitzt. die reparatur wuerde noch dauern. wir gingen zu fuss zum pałac kultury i nauki, vor dem kinder auf alten feuerwehrwagen herumturnten, und dann weiter zum plac bankowy.
vor dem rathaus standen keine schlangen. wir kamen puenktlich zu einer fuehrung, die uns das buero des buergermeisters und die wichtigsten sitzungssaele, vor allem aber die terrassen des rathauses zeigte. niemand setzte sich auf die aufgestellten gartenstuehle. wir stolperten ueber die kieselsteine an die ballustrade und winkten den menschen auf dem plac bankowy zu. sie winkten zurueck.
um drei uhr nachts, als auch die letzten museen und galerien schlossen, waren alle cafes und kneipen schon lange zu. nun blieben wie immer nur noch die clubs, die kebabs, oder der macdonalds an der świętokrzyska. wir gingen in das vierundzwanzigstunden-bistro am plac piłsudskiego. der barmann schaute uns unglaeubig an, als wir kaffee bestellten. wir nahmen den kaffee mit nach draussen, es war sehr windig. im club nebenan liefen die groessten hits der 80er jahre. hardrockerzy, sagtest du, und wir fuehlten uns unglaublich oldskólowo.
als das taxi vor meinem haus hielt, war es schon hell.

sobota, 16 maja 2009

...i plany na przyszłość

- im supermarkt zum regal mit den dreissig kekssorten gehen und zur bedienung sagen: bitten von jeder sorte einen.
- im replay am dworzec wileński saemtliche polnischen pornozeitschriften kaufen und an der kasse der verkaeuferin erklaeren: praca naukowa.
- an einem samstagabend mit einem bunten luftballon in die oper ins teatr wielki gehen und den luftballon an der garderobe abgeben.
- am sonntag danach in die kirche am plac zamkowy gehen und den luftballon dort fliegen lassen.

czwartek, 14 maja 2009

pierwszy bilans życia zagraniczą...

29 kinofilme
6 theater-auffuehrungen
2 opern
2 ballette
2 philharmonie-konzerte
2 freiluft-konzerte
3 andere konzerte
2 podiumsdiskussionen
4 museen
4 einkaufscenter
3 besuche im botanischen garten
1 besuch im zoo
1 ausflug in die naehere umgebung
1 heilige messe
10 kirchen
3 friedhoefe
1 aussichtsterrasse
11 fotofilme
52 postkarten
8 briefe
6 buecher
5 feiertage
10 verpasste univorlesungen
11 geschwaenzte polnischkurse
3 nachtbusse
2 taxis

drei monate in warszawa.

środa, 13 maja 2009

ale tylko wyjątkowo! albo zamienię dowód na prawo jazdy

nach einer woche ohne ausweis fuehle ich mich zunehmend unwohl. auch in polen gibt es die schoenen kleinen graffitis an den haeuserwaenden, die behaupten: kein mensch ist illegal. ich bin fuer jedes einzelne dankbar. sonderlich viel helfen tun sie mir allerdings nicht. europaeische union hin oder her, in polen herrscht genauso wie in deutschland ausweispflicht.
nach einer woche beschliesse ich also, etwas gegen meinen ungeklaerten identitaeren status zu unternehmen: ich gehe zu meiner erasmus-koordinatorin an der polonistik. wenn ich einen indeks bekomme, dann kann ich ja den indeks gegen meinen ausweis tauschen. ein wunderbarer plan. in der ul. obożna 8 im zimmer 120 ist nur einer von zwei schreibtischen besetzt. ob pani lisicka da ist, frage ich. erst wieder ab naechste woche dienstag, erfahre ich, und die stellvertreterin genauso. immerhin erfahre ich, dass ein derartiges problem wie meines absolut unbekannt und bisher noch nie aufgetaucht ist. ich erfahre auch, dass erasmus-studenten grundsaetzlich und ueberhaupt keinen indeks bekommen, aber bisher hatte damit noch niemand schwierigkeiten. es ist wohl noch kein erasmus-student auf die idee gekommen, ausserhalb der universitaetsbibliothek oder ueberhaupt buecher auszuleihen. verstaendlich. ich sehe ein, dass ich hier nicht weiterkomme, lasse mir eine email-adresse aufschreiben, der ich von meinem problem berichten kann, bedanke mich und mache mich auf den weg zur polonistik-bibliothek. die dame hinter dem schreibtisch erkennt mich sofort. ob ich meine buecher zurueckgegeben und die entsprechenden abschnitte der leihscheine dabei habe, fragt sie mich laechelnd. nein, sage ich mit grabesstimme, ich bin gekommen, um meinen ausweis zu holen.

natuerlich nicht. am ende faellt mir die gute dame noch tot vom stuhl, dann kommt auf jeden fall die polizei, und ich stehe immer noch ohne ausweis da. ich schildere also meine derzeitige lage so dramatisch wie moeglich. ausland, ausweispflicht, gesetzesverstoss, und man kann ja nie wissen, das sind meine argumente. dagegen kann das argument der schreibtischdame doch gar nicht ankommen: ale nam chodzi o to, że ten dokument było tak ważny, że studenci na pewno zwrócają książki. ich nicke verstaendnisvoll, verspreche hoch und heilig, die buecher so zu behandeln, als waeren es meine eigenen, und lege mit aller mir zur verfuegung stehenden ueberzeugungskraft meinen fuehrerschein auf den tisch. nicht, dass ich vorhaette, in warszawa auto zu fahren, aber das steht hier schliesslich nicht zu debatte. seufzend gibt sich die schreibtischdame geschlagen. ihre rechte hand bewegt sich zur rechten seite des schreibtischs. dort befindet sich die heilige schublade mit all den wichtigen dokumente, die die studenten fuer die leihscheine hergegeben haben. ale tylko wyjątkowo! sagt sie noch, als sie mir meinen ausweis gibt. natuerlich, natuerlich. wie denn sonst. etwas anderes haette ich auch nicht erwartet.

wtorek, 12 maja 2009

życie jest piękne ale trudno być kobietą

morgens in der strassenbahn, in einem roten kleid: die rentnerin.
- ma pani tam dziurę w sukience!
- no wiem. ale co mam zrobić?

vormittags im ethnographischen museum, immer noch im selben kleid: der portier.
- dzień dobry, gdzieś tutaj ma odbywać się seminarium, ale niestety nie wiem gdzie dokładnie. czy pan mogłby mi pomóc?
- proszę wjechać windą na drugi piętro i tam odbędzie się seminarium.
- ale mogę też wejść po schodach?
- pani jest tak piękna że trzeba ją znosić na rękach.

abends in begleitung einer freundin im skafander, immer noch im selben kleid: die rosenverkaeuferin.
- tylko piękne kobiety a brakuje kawalerów.

am naechsten tag ziehe ich wieder nur hosen an, packe das rote kleid in eine plastiktuete und suche eine aenderungsschneiderei. ich finde alles: auto-części, artikuly elektroniczne, usługi szewskie i naprawia obuwia, atelier futra, naprawia aparatów fotograficznych, wyrabianie i naprawie kieszonek. aber keinen schneider. endlich, nach langem suchen, ein schild: krawiec - szycie na wymiar - usługi ekspresowe. an der tuer ein schild: proszę dzwonić. ich klingele, ein mann oeffnet mir die tuer und schaut mich sehr verwundert an. ich zeige mein rotes kleid vor und schildere mein problem. no, ale my takich rzeczi nie robimy, wie pani, ja jestem krawcem, my szyjemy garnitury, ale to jest artystyczne, tam trzeba coś wymyśleć, coś modelować, musi pani zapytać kolezanek na uniwersytecie, kolezanek z polski, z warszawy, czy one znają jakiś zakład krawiecki wynokujący przeróbki i poprawki, no tak, teraz jest ich bardzo mało, a kiedyś były wszędzie, wie pani, jak to jest...

ich nicke verstaendnisvoll, packe mein rotes kleid wieder ein und und trete auf die strasse. hinter mir schliesst sich die tuer.

poniedziałek, 11 maja 2009

pausenstueck 2: plan b albo jak zdwonić do diabla

im separee an der holzverkleideten wand haengt ein schild:
numery alarmowe
policja 997
straż pożarna 998
pogotowie ratunkowe 999
handschriftlich hat jemand noch hinzugefuegt:
woland 666

richten sie bitte gruesse an michail bulgakow aus.

niedziela, 10 maja 2009

pausenstueck 1: plan b albo dialog przed toaletą damską

dwoje drwzi. napis po lewej stronie: wc-only panie. napis pro prawaj stronie: wc-only chłopy. pod tym jeszcze: remont - nieczynny. dwóch panów po lewej stronie. (wychodzi kobieta): już kolejka? - panowie: tak. - czekanie. (wychodzi facet z toalety, wchodzi nastepny). czekanie. (wychodzi ten pierwszy, wchodzi drugi). czeka już tylko kobieta. (przychodzi facet z schodach): to na ubikacji? - kobieta: tak. - facet: to ja wytrzymam. (wraca szybko po schodach do góry. kobieta czeka dalej). kurtyna.

sobota, 9 maja 2009

dzień europy albo słowo o tożsamości europejskiej

schon wieder so ein festtag. die polnische hauptstadt kommt aus dem feiern gar nicht mehr heraus. gestern: zweiter weltkrieg, und heute also: europa. die strassenbahnen und busse fahren wieder froehlich mit kleinen bunten fahnen an der stossstange durch die stadt, und die blaue flagge mit den goldenen sternen haengt am pałac kultury i nauki, als waere sie dort festgewachsen. ueber den krakowskie przedmiescie schieben sich menschenmassen mit luftballons in der hand, als clowns verkleidete menschen auf stelzen winken kleinen kindern zu, es werden flyer und aufkleber verteilt. ein pavillon vor dem pałac prezydencki macht werbung fuer die eurpaeische sozialversicherungskarte. schon 170 millionen buerger profitieren von ihren vorteilen! schreien die plakate. da fuehlt man sich doch gleich als teil einer grossen gemeinschaft.

czwartek, 7 maja 2009

postrzeganie i rzeczywistość albo trudności rozumienia

am naechsten abend erzaehle ich meinem mitbewohner von meiner abenteuerlichen odyssee durch die polnische buerokratie: naprawdę, czułam się jak don kichot błędny rycerz walczący z wiatrakami! - nie rozumien, dlaczego się tak denerwujesz! meint mein mitbewohner daraufhin. ale ja nie denerwuję się, antworte ich, ja się cieszę!
um dieses missverstaendis zu ueberpruefen, schreibe ich anschliessend eine email an einen polnischen freund und erzaehle ihm die ganze geschichte noch einmal. jaka przygoda! beschliesse ich meinen bericht. die antwort klingt vielversprechend: pięknie to podsumowałaś! cieszę się, że podchodzisz do takich absurdalnych sytuacji z poczuciem humoru i optymizmem! - na also, geht doch. endlich einmal jemand, der mich versteht.

środa, 6 maja 2009

bitwa o rewersach albo jak żyć bez dowodu

die bibliothek des institus fuer germanistik befindet sich fuenf minuten fussweg vom hauptgebaeude der universitaet entfernt. gestern habe ich sieben buecher bestellt, bei einer ausnahmsweise sehr netten und hilfsbereiten bibliothekarin, heute kann ich meine buecher abholen. allerdings hat heute eine andere bibliothekarin dienst. von meinen sieben bestellten buechern sind nur fuenf da, zwei sind offenbar ausgeliehen. ob ich die buecher nur im lesesaal benutzen oder auch mit nach hause nehmen kann, frage ich. wenn blicke toeten koennten I. ale pani nie jest z naszej uczelni, erhalte ich zur antwort. na jakiej uczelni pani jest? - na polonistykę, antworte ich. potrzebuje pani rewersy z polonistyki, erklaert mir die bibliothekarin. jeżeli pani ma rewersy, to może pani wypożyczyć trzy książki. ich nicke, ich weiss nicht, was ein rewers ist, ich habe davon noch nie etwas gehoert. ich kehre also erstmal an meinen tisch zurueck und vertiefe mich in meine buecher. lesen kann man schliesslich auch im lesesaal. aber eigentlich wuerde ich die buecher doch gerne mit nach hause nehmen, wenigstens drei. ich wende mich also noch einmal an die bibliothekarin: a te rewersy otrzymam w bibliotece polonistyki? wenn blicke toeten koennten II. tak, oczywiście! - wo denn sonst?
ich begebe mich also in die polonistik-bibliothek. die dame in der leihstelle verweist mich an die pracownia. dort sitzt eine kleine frau in einem dunklen zimmer zwischen riesigen buecherregalen. ich fuelle ein formular mit name, telefonnummer, datum und den gewuenschten buechern aus, sie unterschreibt und stempelt mir dafuer drei rewersy. die rewersy sehen aus wie formulare aus der kindersparkasse, format a5 mit kleinen kreisen fuer die stempel und gestrichelten linien fuer die einzutragenden daten, alles doppelt. allerdings muss ich fuer die dauer der ausleihe ein wichtiges dokument hinterlegen. ich biete meinen deutschen studentenausweis an. das ist ein wichtiges dokument, da befinden sich noch 15 euro zum kopieren drauf und mein fahrschein fuer saemtliche busse und bahnen in ganz berlin-brandenburg. może być? frage ich hoffnungsvoll. normalnie zostaje się dowód albo indeks, sagt die dame. ich nicke. ich habe keinen indeks, ich habe nur eine legitymacja elektroniczna und ein konto im usos-web. die dame nimmt also meinen ausweis entgegen. wenn ich die ausgeliehenen buecher zurueckgegeben habe und ich die eine haelfte der rewersy zurueckbringe, kann ich diese gegen meinen ausweis zuruecktauschen.
ich trage meine drei wertvollen papiere in die germanistik-bibliothek zurueck und trage unter den argwoehnischen augen der bibliothekarin autor, titel, signatur, inventarnummer, datum und meinen namen ein. einen monat kann ich die buecher nun mit nach hause nehmen. sogar verlaengerung ist moeglich, aber nur vor der frist. ich nicke. und dann begehe ich zwei schreckliche fehler. ob sie die anderen beiden buecher, die ich nicht ausleihen kann, fuer mich zuruecklegen koenne, damit ich sie weiter mit ihnen arbeiten kann, frage ich. wenn blicke toeten koennten III. tak, sagt die bibliothekarin, ale nie jutro, tylko w poniedziałek, jutro są juwenalia. ich nicke. und ob sie mir sagen koenne, wann die anderen beiden buecher zurueckgegeben werden, frage ich. wenn blicke toeten koennten IV, V und VI. pójdzie pani w poniedziałek i wtedy pani się dowie, sagt die bibliothekarin. ich nicke, packe meine buecher zusammen und wende mich der tuer zu. do widzenia, dziękuję bardzo i miłego weekendu, sage ich zum abschied. hinter mir herrscht eisiges schweigen.

moege doch irgendwann irgendjemand der unbekannten bibliothekarin ein denkmal setzen.

wtorek, 5 maja 2009

bus mocno-nocny

sie - rosa jacke, vier goldene fingerringe an jeder hand, blondierte straehnchen, sonnenstudio-braeune, grosse sonnenbrille.
er - drei millimeter kurze haare, nike-rucksack, adidas-pullover, reebok-schuhe.
sie - holt eine packung kaugummi aus der tasche, steckt sich einen in den mund, haelt ihm die packung hin: chcesz gumę?
er - breit grinsend: ja lubię bez!

poniedziałek, 4 maja 2009

homosłon

man sollte die politische dimension eines zoologischen gartens nicht unterschaetzen. soll bremerhaven doch seinen schwulen pinguin haben - poznań hat jetzt seinen schwulen elefanten. und seinen politischen skandał dazu: ein słonio-niewiadomo im katholisch-konservativen polen, das kann es nicht geben. seit ueber einem monat wird eine heisse diskussion ueber das auffaellige verhalten des elefanten lotek gefuehrt, der aus ungarn nach poznań gekommen ist, seine jugend aber unter anderem namen im warschauer zoo verbracht hat - und sich dort nicht etwa fuer die elefantendamen, sondern die elefantenherren im nachbargehege interessierte. das problem besteht vielleicht nicht einmal in erster linie darin, dass sich die poznaner elefanten aufgrund der abartigen neigungen eines von ihnen nun nicht fortpflanzen werden - sondern vielmehr darin, że obecność czworonożnego homoseksualisty może mieć fatalny wpływ na psychikę poznańskich dzieci. ein zoo ist schliesslich auf besucher angewiesen. aber wie kann man familien zum zoobesuch ueberreden, wenn sich dann vor dem elefantengehege so eindeutig zweideutige situationen ergeben? davor fuerchtet sich jedenfalls der pis-stadtrat michał grześ, der die ganze diskussion ueberhaupt erst angestossen hat: bo jak potem wytłumaczyć dzieciom, dlaczego w poznaniu nie ma słoniątek? a dzieci radnego potrafią w zoo zadawać niewygodne pytania. zwłaszcza, gdy jakieś zwierzątka tak dziwnie się do siebie tulą... "co one robią?" - pytają ojca. a radny odpowiada - zgodnie z własnym sumieniem - "bawią się".
der zoodirektor redet sich heraus - alles eine frage der hormone - und verweist auf das junge alter des elefanten, der fuenf jahre alt ist, aber erst mit rund vierzehn jahren geschlechtsreif wird: gdy młody słoń, jeszcze dzieciuch przecież, znajdzie się w grupie rówieśników, to różne rzeczy przychodzą mu do głowy. ale żeby od razu przypinać mu łatkę homoseksualisty... to absurd. der direktor winkt ab und fuegt dann doch noch hinzu, dass man das verhalten von elefanten mit dem verhalten von menschen schliesslich nicht vergleichen kann.
die bevoelkerung bleibt von derartigen familiendramen im elefantengehege und davor allerdings nicht unberuehrt. auf der einen seite gibt es die absoluten hardliner:
tak czy owak, słoniowi-gejowi, w naszym katolickim poznaniu mówimy stanowcze NIE. wracaj słoniu, skąd przyszedłeś - ist da zu lesen, oder auch: według sky news michał grześ miał powiedzieć, ze nie po to ogród zoologiczny dostał od jego partii dotację 30 000 000 zl, aby sprowadzać homoseksualnego słonia!
manchen fehlt allerdings das verstaendnis fuer die politische dimension der angelegenheit: nie ma poważniejszych tematów niż homosłoń.

inzwischen behauptet der stadtrat, er habe nur gescherzt. aber das hilft wenig - wenn das uebel erst einmal in der welt ist, berichtet die ganze internationale presse darueber, von grossbritannien bis china. und das hat folgen - in form einer buergerinitiative aus dem hallo cafe. niech słoń sypia z kim chce! postuliert das aktionsbuendnis fuer ninio-lotek und organisiert aus diesem eine anlass eine ganze woche mit kulturaktivitaeten fuer den armen elefanten. es soll doch niemand behaupten, dass es in polen keine zivilgesellschaft gaebe.

niedziela, 3 maja 2009

oda do radości

auch am święto konstitucji wird immer noch die europaeische union gefeiert. auf dem plac teatralny beginnt am sonntag zur prime time um 19.00 uhr das wielki koncert dla europy. an der gleichen stelle hat vor anderthalb monaten das solidaritaetskonzert fuer ein freies weissrussland stattgefunden, aber jetzt sieht man, dass europa in einer anderen liga spielt. es gibt sitzbaenke, eine vip-zone, eine ausgearbeitete buehnen-choreographie, light-show und feuerwerk. schliesslich treten jetzt auch keine polnisch singenden, weissrussischen nachwuchsbands auf, sondern musiker des orchesters und des chors der filharmonia narodowa, verschiedene internationale solisten, die geliebten polnischen góraly, jedenfalls insgesamt ueber 200 kuenstler. zu hoeren sind beethovens neunte und die vorpremiere der kantate zwierdciadło europy, eigens fuer dieses konzert bestellt und von einem polnischen kuenstler bearbeitet und vertont. und jennifer rush. es ist nicht ganz offensichtlich, was eine amerikanische pop-ikone der 80er jahre mit polens fuenfjaehrigem jubilaeum in der europaeischen union zu tun hat, aber gut. den hoehepunkt und abschluss des konzerts bildet natuerlich die ode an die freue in der polnischen version und schon passend fuer den eurovision-contest verpoppt. auf der rueckwand der buehne winden sich die polnische und die europa-fahne umeinander wie lanzett-fischchen beim liebemachen.

sobota, 2 maja 2009

święta polska bialo-czerwona

ganz europa feiert am ersten mai den tag der arbeit. polen feiert angesichts der weltweiten wirtschaftskrise allerdings lieber fuenf jahre in der eu: "udało nam się!" titeln die zeitungen. am pałac kultury i nauki, dem ungeliebten wolkenkratzer im zentrum der stadt, haengt eine riesige europa-flagge. wenn stalin das sehen koennte, er wuerde sich im grabe umdrehen.
ueberhaupt, anfang mai ist ein wahrer feiertagsmarathon. am ersten mai der międzynarodowe święto pracy, am dritten mai der święto konstitucji, und dazwischen am zweiten mai noch der święto flagi narodowej. schon am nachmittag des 30. april haengen ueberall rot-weisse fahnen. auch die komunikacja miejska beflaggt wieder begeistert ihre strassenbahnen und busse: am freitag mit der polnischen und der europa-fahne, am samstag nur mit der polnischen. mein mobilfunkprovider schickt mir eine erinnerungs-sms: "2 maja - dzień flagi rzeczypospolitej polskiej - pamiętaj o bialo-czerwonej!" ich frage mich, ob pommes rot-weiss zu essen in polen unter patriotische handlungen faellt.

piątek, 1 maja 2009

święty pokój

am 30. april um 12 uhr mittags paradieren auf dem plac zamkowy abordnungen der armee, der marine und der polizei inklusive marschkapelle, flaggen, standarten, gewehr- und stiefelknallen. vor so viel militarismus fluechte ich in die naechstgelegene kirche. aber die kirche ist um diese zeit verschlossen: vor all den kommenden feiertagen muss das gotteshaus sauber sein. es wird gesaugt und gewischt.